Entstehungsgeschichte

Bei der Parzelle Eisch handelt es sich um eine Baulandreserve der Firma Zünd. Da es noch dauern kann bis diese Fläche benötigt wird überlegte Firmengründer Karl Zünd ob man das Land in dieser Zeit nicht sinnvoller (zwischen-) nutzen könnte. Da dieZünd Systemtechnik AG gerade einen Neubau mit Personalrestaurant realisierte, war die Idee eines Nutzgartens zur firmeneigenen „Selbstversorgung“ naheliegend. Dass dieser Nutzgarten in einen grossen Naturgarten mit Teich, Bäumen, Hecken, Ruderalflächen etc. eingebettet werden soll, war ebenfalls schnell klar.

Akteure

Neben Karl Zünd war Sonja Halter vom Haus Ziel eine Ideenschmiedin der ersten Stunde. Wenig später stiess Eveline Dudda aus Hinterforst dazu, welche als Agronomin und Gartenbuchautorin (vom Spriessbürger-Verlag) jahrzehntelange Erfahrung im Gemüseanbau hat und den Nutzgarten leitet. Verschiedene versierte Fachleute aus der Region halfen aktiv bei der Umsetzung mit: Werner Strub hatte die Bauleitung inne, Norbert Ammann widmete sich den Zimmermannsarbeiten und Hans Kanzer führt souverän den Bagger übers Gelände. Mehrere Unternehmen der Region haben das Projekt mit Materialien und Maschinenausleihe unterstützt. Auch in der unmittelbaren Nachbarschaft stösst das Projekt auf viel Goodwill. 

Der Betrieb und Unterhalt des Naturgartens wird vom Verein Naturgarten Eisch sichergestellt. 

Gelebtes Recycling

Da die Flächennutzung zeitlich begrenzt ist wurde bei allen Installationen grossen Wert auf Rückbaubarkeit gelegt. So kann z.B. die Gartenwerkstatt aus ausgedienten Überseecontainern jederzeit versetzt werden. Die Beetrahmen aus recyceltem Metall können woanders eingegraben, der Teich wieder zugeschüttet werden. Das meiste Werkzeug ist gebraucht, vieles wurde lediglich wieder in Stand gesetzt. Sogar ein paar Bäume wurden ‚recycelt‘, da sie am bisherigen Standort unter der Hitze litten. Sie können nun wieder aufblühen, weil sie etwas mehr Schatten haben. Wo ehemals Heizöl gelagert wurde wird neu Regenwasser zum Bewässern gesammelt. Einzig der Pavillon ist stationär verankert und nicht mobil. Dafür wurden seine Wände mit dem Lehm gebaut, der beim Aushub des Naturteichs anfiel. Und das Substrat für das begrünte Dach stammt vom Dach einer Halle welche in absehbarer Zeit abgerissen wird. Regionaler können Baustoffe nicht sein.

Einbezug von Architekturstudenten

International sind dagegen diejenigen die den Pavillon erbaut haben. Der Pavillon ist nämlich das Werk von 15 Architekturstudentinnen und -studenten der Kunstuniversität Linz. Der Masterstudiengang von ‚Basehabitat‘ (www.basehabitat.org) wird seit Jahren von der Karl-Zünd-Stiftung unterstützt, da sich Basehabitat dem nachhaltigen Bauen mit Naturmaterialien vor Ort verschrieben hat. Pandemiebedingt konnten die Studierenden ein von ihnen geplantes Projekt nicht in Thailand durchführen. Ihr Praxiseinsatz wurde deshalb ausnahmsweise nach Altstätten verlegt. Statt mit Lehm und Bambus arbeiteten die Studierenden, die aus Indien, Peru, Frankreich und anderen Ländern stammen, nun mit Lehm und Holz, den Ressourcen die hier bei uns vorkommen.